Da wird man doch verrückt – verbale Kommunikation mit Menschen mit Demenz bewältigen
Immer wieder dasselbe: Obwohl man sich viel Mühe gibt, klappt es nicht mit der Verständigung. Die einen hängen unentwegt am Rockzipfel, die anderen laufen ständig weg. Die einen stellen immer dieselben Fragen, murmeln unverständlich oder schreien den ganzen Tag über – und die anderen reagieren aggressiv auf die Welt, die ihnen so unverständlich geworden ist…
Mit demenzkranken Menschen kann Kommunikation nur gelingen, wenn man nicht nur ihre Biografie kennt, sondern auch weiß, welche sprachlichen Fähigkeiten ihnen abhanden gekommen sind, und wie man selber auf diese Ausdrucks- und Verstehensdefizite reagieren kann.
Inhalte
- Folgen der Erkrankung für das Sprechen- und Verstehen können
- Umgang mit Wortfindungsstörungen
- Umgang mit regredierten, aggressiven, ununterbrochen schreienden, sich ständig wiederholende, häufig weglaufenden Betroffenen
- Notlügen!?
Ziele
- Wissen wie die Krankheit Kommunikationsverhalten und Kommunikationsfähigkeit verändert
- Erlernen angemessener und beziehungsfördernder, verbaler Kommunikationsstrategien für den Umgang mit Menschen mit Demenz
- Selbstreflexion (eigene Einstellung zu und eigener Umgang mit demenziell Erkrankten)
Wortlos, aber ausdrucksstark – nonverbale Kommunikation mit Menschen mit Demenz
Herr Meier klopft unentwegt auf die Armlehnen seines Stuhls, während er den Oberkörper vor- und zurück-wiegt. Frau Müller wischt unablässig über die Tischplatte, wenn sie nicht alle griffbereiten Zuckerstreuer in ihrem Kleiderschrank „aufräumt“. Und Frau Schmidt ist ständig damit beschäftigt, an ihren Kleidern herumzunesteln – bei der nächsten Gelegenheit wird sie sie wieder ausziehen und vor dem Pflegepersonal verstecken. Warum tun demenzkranke Menschen so etwas? Welcher Sinn, welche Botschaft für uns steckt hinter ihrem Verhalten? Was verraten sie über ihr Befinden? Und wie können wir den Betroffenen durch Blicke, Berührungen und Gesten verdeutlichen, was wir von ihnen wollen, wenn unsere Worte nicht mehr bis in ihre Welt vordringen?
Inhalte
- Menschen mit Demenz verstehen, was sie falsch verstehen können, und wie sie sich selber nonverbal ausdrücken
- Körpersprachliche Signale von Menschen mit Demenz und ihre (oft versteckte) Sinnhaftigkeit
- Kommunikation ohne Worte: Demenzgerechtes „Reden“ mit Händen und Füßen
Ziele
- Erkennen der Bedeutung des Nonverbalen für die alltägliche Kommunikation
- Erlernen angemessener und beziehungsfördernder, nonverbaler Kommunikationsstrategien für den Umgang mit Menschen mit Demenz
- Sensibilisierung für die nonverbalen Signale der Betroffenen
Zielgruppe
- Mitarbeitende in Betreuung und Pflege, Menschen aus therapeutischen Berufen
Umfang:
Zweitägiges Seminar / 16 x 45 Minuten
jeweils 09.00 - 16.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Bergische Diakonie Aprath
Bildungszentrum
Hofkamp 108
42103 Wuppertal
Dozentin:
Dr. phil. Svenja Sachweh
Dozentin für Pflegekommunikation
Kosten:
240,00 € (inkl. Mittagessen, Getränke)